Gefahr & Begierde
bei j.

Mit langer Verspätung (die "Klimaerwärmung" ist schuld) jetzt doch noch eine kleine Kritik.
Der Chronist muss zu seiner Schande gestehen, nur sehr wenig über das koloniale bzw. von Japan besetzte China zu wissen. Insofern vermittelte der Film ein mir völlig unbekanntes China-Bild: mit Prunk zumindest für eine Minderheit, westlich anmutenden Geschäftsvierteln, luxeriösen Oldtimern.
Der Plot des Filmes - Widerstandskämpferin verliebt sich in Kollaborateur und rettet ihn deswegen im letzten Moment vor einem Attentat - hinterläßt bei mir rüclblickend ein paar Unschärfen, die wohl auch vom Regisseur so beabsichtigt sind - vermeidet er so doch allzu simple Schwarz-Weiß-Malerei. Die Verstrickungen Yee's in die Unmenschlichkeiten der japanischen Besatzung bleiben nebulös, er wirkt eher selbst als Opfer, eine eingesetzte Marionette ohne wirkliche Macht. Der ewig frustrierte angespannte Gesichtsausdruck - ein in jeder Beziehung unfreier Mensch. Was sich auch in der ersten Sexszene wiederspiegelt, er will nicht verführt werden, sondern besitzen/beherrschen. Auch Chi's Motivation wirkt zwiespältig - bekennt sie sich nicht eigentlich nur aus Liebe zu dem Studenten Kuang Yu Min zum Widerstand? Ist ihr nicht bewußt, dass sie mit ihrem Verrat an der Sache auch ihn ans Messer liefert? Warum läßt sie wertvolle Zeit zur Flucht schaufensterguckend verstreichen? Kann sie sich nach der Affäre mit Yee ein Leben ohne Luxus nicht mehr vorstellen?
J. war wieder mal der perfekte Gastgeber. Passend zum Film gab es Spiesse mit selbstgemachter Erdnussbutter. Und dann noch Crème brullée, b.'s Lieblingsdessert.

Mit langer Verspätung (die "Klimaerwärmung" ist schuld) jetzt doch noch eine kleine Kritik.
Der Chronist muss zu seiner Schande gestehen, nur sehr wenig über das koloniale bzw. von Japan besetzte China zu wissen. Insofern vermittelte der Film ein mir völlig unbekanntes China-Bild: mit Prunk zumindest für eine Minderheit, westlich anmutenden Geschäftsvierteln, luxeriösen Oldtimern.
Der Plot des Filmes - Widerstandskämpferin verliebt sich in Kollaborateur und rettet ihn deswegen im letzten Moment vor einem Attentat - hinterläßt bei mir rüclblickend ein paar Unschärfen, die wohl auch vom Regisseur so beabsichtigt sind - vermeidet er so doch allzu simple Schwarz-Weiß-Malerei. Die Verstrickungen Yee's in die Unmenschlichkeiten der japanischen Besatzung bleiben nebulös, er wirkt eher selbst als Opfer, eine eingesetzte Marionette ohne wirkliche Macht. Der ewig frustrierte angespannte Gesichtsausdruck - ein in jeder Beziehung unfreier Mensch. Was sich auch in der ersten Sexszene wiederspiegelt, er will nicht verführt werden, sondern besitzen/beherrschen. Auch Chi's Motivation wirkt zwiespältig - bekennt sie sich nicht eigentlich nur aus Liebe zu dem Studenten Kuang Yu Min zum Widerstand? Ist ihr nicht bewußt, dass sie mit ihrem Verrat an der Sache auch ihn ans Messer liefert? Warum läßt sie wertvolle Zeit zur Flucht schaufensterguckend verstreichen? Kann sie sich nach der Affäre mit Yee ein Leben ohne Luxus nicht mehr vorstellen?
J. war wieder mal der perfekte Gastgeber. Passend zum Film gab es Spiesse mit selbstgemachter Erdnussbutter. Und dann noch Crème brullée, b.'s Lieblingsdessert.
DasWo - 3. Apr, 20:00